Herzlich willkommen an der Technischen Hochschule Deggendorf! Einer Hochschule mit grenzenlosen Möglichkeiten, an der Studierende und Mitarbeitende studieren, forschen, lehren und mutig Innovationen und Entwicklungen voran treiben. Entdecken Sie die THD - innovativ & lebendig.
Bachelorstudierende des Studiengangs Bioinformatik der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) besuchten im Rahmen einer Exkursion nach Regensburg am 29. September ein Kompetenzzentrum für Fluoreszente Bioanalytik sowie ein Biotechnologieunternehmen mit Schwerpunkt auf Gensynthese. Zwei Einrichtungen, in denen die Bioinformatik heute eine unverzichtbare Rolle spielt und wo die Studierenden einen Einblick in die spätere Berufspraxis erhielten.
Hochdurchsatzdaten in der Sequencing Core Facility
In dem Kompetenzzentrum für Fluoreszente Bioanalytik der Universität Regensburg, der sogenannten Genomics Core Unit, erhielten die Studierenden einen Überblick über die Next-Generation-Sequencing (NGS)-Technologie, die in Forschung und Diagnostik eingesetzt wird. Der Leiter der Core Facility, Dr. Thomas Stempfel, erklärte vor Ort, wie die Sequencing Plattform Illumina genutzt wird, um große Mengen genetischer Informationen aus DNA oder RNA zu gewinnen. Anwendungsgebiete reichen von der medizinischen Genomik und Mikrobiomanalysen über Transkriptom-Studien bis hin zur Krebs- und Infektionsforschung.
Besonders deutlich wurde, dass die erzeugten Sequenzdaten nur mit Hilfe der Bioinformatik nutzbar werden: Von der Qualitätskontrolle und Datenaufbereitung über die Assemblierung und Annotation von Genomen bis zur statistischen Auswertung und biologischen Interpretation sind bioinformatische Methoden entscheidend, um aus Milliarden von Basen sinnvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
Gensynthese und angewandte Biotechnologie
Der zweite Teil der Exkursion führte die Gruppe zu GeneArt Thermo Fisher Scientific, einem Unternehmen, das sich auf die künstliche Herstellung von Genen und DNA-Fragmenten spezialisiert hat. Von Doris Baumann, Sandra Bertrand und Ludwig Wankerl erhielten die Studierenden Einblicke in automatisierte Syntheseprozesse und Klonierungstechnologien. Gensynthese bildet die Grundlage für vielfältige Anwendungen – von der Entwicklung neuer Medikamente und Diagnostika über die industrielle Enzymproduktion bis hin zur synthetischen Biologie.
Auch hier spielt Bioinformatik eine Schlüsselrolle: Sie unterstützt die Designphase von Genen, optimiert Codon-Nutzung und Expressionssysteme und hilft, Simulationen biologischer Systeme durchzuführen. Zudem werden bioinformatische Modelle genutzt, um synthetische Sequenzen zu validieren, ihre Funktion vorherzusagen und mögliche Off-Target-Effekte zu erkennen.
Verbindung von Theorie und Praxis
Für die Studierenden war die Exkursion eine wertvolle Gelegenheit, die im Studium vermittelten, theoretischen Inhalte mit der praktischen Anwendung zu verknüpfen. „Es war beeindruckend zu sehen, wie eng moderne Laborarbeit und Bioinformatik miteinander verknüpft sind“, resümierte eine Teilnehmerin. Begleitet wurde die Gruppe von Prof. Dr. Melanie Kappelmann-Fenzl (Studiengangskoordinatorin), Prof. Dr. Phillipp Torkler, Dr. Stefan Fischer, Zubeir El-Ahmad und Sabrina Auer. Sie sind alle Teil der THD-Arbeitsgruppe Bioinformatik im Bereich der biomedizinischen Datenanalyse in Forschung und Entwicklung. Sie unterstreichen die Bedeutung solcher Einblicke in Forschungs- und Unternehmensumgebungen, um Studierende optimal auf ihre spätere Berufspraxis vorzubereiten.
Die Exkursion zeigte eindrucksvoll, dass Bioinformatik heute nicht nur ein Bindeglied zwischen Biologie und Informatik ist, sondern auch ein zentraler Motor für Innovation und Fortschritt in den Lebenswissenschaften.
Das Projekt Hybrid Renewable Energy Collaborative Climate Action (HyREC²A) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) brachte am 20. Oktober Forschende, Unternehmen und Multiplikatoren aus Deutschland und Südafrika im Rahmen eines Network Innovation Workshops an der THD zusammen. Gemeinsam erarbeiteten die Teilnehmenden mögliche Lösungen für die Bewältigung von Herausforderungen an der Schnittstelle von Wasser, Energie und Ernährung in Südafrika.
Geballte Kompetenz für die Lösung des WEF-Nexus
Der Workshop vereinte die Kompetenzen der beiden Projektpartner THD und Stellenbosch University aus Südafrika. Beide verfolgen das Ziel, im Rahmen des Projekts HyREC²A Lösungen für den sogenannten WEF-Nexus zu erarbeiten. Dieser besagt, dass Wasser, Energie, Lebensmittelproduktion und Ökosysteme eng miteinander verbunden sind. Entscheidungen in einem dieser Bereiche wirken sich dementsprechend direkt auf die anderen aus. Das Ziel besteht darin, Synergien zwischen den Sektoren zu nutzen, Zielkonflikte zu vermeiden, nachhaltige Entwicklung zu fördern und Ressourcensicherheit langfristig zu gewährleisten.
Künftige Projekte, Herausforderungen und Möglichkeiten
Die Schwerpunkte des Network Innovation Workshops in Deggendorf lagen auf dem EU-Horizon-Cluster 5, welches sich mit Klima, Energie und Mobiliät beschäftigt sowie auf Cluster 6, das sich auf Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt fokussiert. Nach einer Einführung in die Herausforderungen und Möglichkeiten in der südafrikanischen Region Western Cape ging es für die Workshop-Teilnehmenden ans Brainstorming. Dabei lag der Fokus auf den Inhalten der beiden Cluster und darauf, welche Projekte sich in diesem Rahmen anbieten würden. Durch das Zusammenbringen interessierter Player und der Einbindung wichtiger Kompetenzen der beiden Hochschulen und Regionen, konnten einige sehr vielversprechende Ansätze formuliert werden.
So geht es weiter
In den nächsten Wochen werden die im Workshop ausgearbeiteten Ideen zusammengefasst und in thematischen Follow-up-Sessions weiter bearbeitet. Daraus sollen sich tragfähige Antragskonsortien und Projekte entwickeln. Dafür werden sich die Expertinnen und Experten beider Projektpartner im Frühjahr an der Stellenbosch University in Südafrika zu einem weiteren Workshop treffen.
Über das Projekt HyREC²A
Das Projekt Hybrid Renewable Energy Collaborative Climate Action (HyREC²A) vereint die THD und die Stellenbosch University aus Südafrika und konzentriert sich auf die Bewältigung von Herausforderungen an der Schnittstelle von Wasser, Energie und Ernährung. Zu den wichtigsten Zielen gehören der Aufbau von Kooperationsnetzwerken, die Initiierung gemeinsamer Forschungsarbeiten zu hybriden erneuerbaren Energiesystemen – wie Agri-PV und die Nutzung invasiver Biomasse – sowie die Entwicklung eines gemeinsamen Vorlesungsmoduls unter Verwendung des Collaborative Online International Learning (COIL)-Ansatzes. Das Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Bader wird von der Bayerischen Staatskanzlei gefördert und läuft von 15. November 2024 bis 14. November 2027
Wie können psychische Gesundheit und Wohlbefinden im ländlichen Raum langfristig gestärkt werden? Welche Versorgungsmodelle und digitalen Lösungen tragen dazu bei, Prävention und Behandlung zu verbessern? Mit diesen Fragen befasste sich am 21. Oktober die trinational ausgerichtete Konferenz „Innovative Versorgungsstrukturen – nachhaltige Konzepte für psychische Gesundheit im ländlichen Raum“, die an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften (AGW) der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) stattfand. Organisiert wurde die Veranstaltung gemeinsam von der Europaregion Donau-Moldau (EDM) und vom Gesundheitscampus Bad Kötzting der THD.
Kathrin Martin, operative Leiterin des Gesundheitscampus, und Vendula Maihorn, Projektmanagerin der EDM, hießen zunächst die zahlreichen Gäste aus Bayern, Österreich und Tschechien willkommen. Anschließend sprachen Prof. Dr. Susanne Heininger, Prodekanin der Fakultät AGW, sowie Renate Wasmeier, Bezirksrätin des Bezirks Niederbayern, Grußworte.
In einem Impulsvortrag zeigte THD-Professor Dr. med. Michael Frey, Leiter des Kompetenzzentrums für Lebensstil-Medizin und Naturheilverfahren, auf, welche Kompetenzen Gesundheitsberufe künftig benötigen, um psychische Gesundheit und Lebensstilfaktoren stärker miteinander zu verknüpfen. Aktuelle Einblicke in die Praxis boten anschließend Prof. Dr. Johannes Hamann (Bezirksklinikum Mainkofen), Mgr. Eva Tušková, Ph.D. (Nationales Institut für Seelische Gesundheit, Prag) und Mag.a Anita Pašalić, MA (pro mente Niederösterreich) in ihrem Bericht über die Herausforderungen und Chancen der Suizidprävention in Bayern, Österreich und Tschechien.
In einer Diskussionsrunde wurden anschließend die aktuellen Herausforderungen in der psychischen Gesundheitsversorgung in der Europaregion Donau-Moldau erörtert – mit Fachleuten aus allen drei Ländern. Dabei standen insbesondere der Fachkräftemangel sowie die spezifischen Herausforderungen in ländlichen Regionen im Fokus. Als mögliche Lösungsansätze wurden insbesondere die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen, der Ausbau niedrigschwelliger und gemeindebasierter Unterstützungsangebote, die verstärkte Nutzung digitaler Versorgungsformate sowie interprofessionelle Zugänge hervorgehoben.
Nach der Mittagspause gaben mehrere Studierende des THD-Masterstudiengangs Psychische Gesundheit Einblicke in die Studieninhalte und schilderten ihre persönliche Motivation, warum sie sich für dieses zukunftsorientierte Programm entschieden haben.
Danach standen Fördermöglichkeiten und Vernetzungsinitiativen im Mittelpunkt: Expertinnen und Experten von Bayern Innovativ, der EUREGIO Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn, dem Beratungsbüro Niederbayern und weiteren Institutionen stellten aktuelle Programme und Angebote vor. Im Anschluss präsentierten Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung und Praxis eine breite Palette innovativer Projekte – von digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) über die großen EU-Projekte EU-Promens und JA ImpleMENTAL bis hin zu Instahelp, einem Online-Beratungsangebot. Auch weitere Initiativen wie Fokus Vysočina und pro mente Austria stellten ihre Arbeit vor.
„Wir freuen uns sehr, dass die Europaregion Donau-Moldau und die THD mit der Konferenz ein starkes Zeichen für interdisziplinäre und europäische Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich setzen konnten – mit dem Ziel, neue Wege für Prävention, Versorgung und psychische Gesundheit im ländlichen Raum aufzuzeigen,“ betonte Prof. Dr. med. Michael Frey. Vendula Maihorn, Projektmanagerin der EDM, ergänzte, dass die große Zahl an Teilnehmenden und Referierenden zeige, wie aktuell das Thema psychische Gesundheit sei. Gleichzeitig wurde großes Interesse und Potenzial für eine verstärkte internationale Zusammenarbeit deutlich.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Perspektive GrenzenLos“ statt und wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Landesentwicklung gefördert.